Und wenn mein Partner nicht will
Die Paartherapie im klassischen Sinn wird mit beiden Partnern durchgeführt. Leider ist die Bereitschaft, etwas gegen belastende Probleme oder verletzende Verhaltensmuster zu unternehmen, oft nicht bei beiden Partnern gleichermaßen ausgeprägt. Darüber hinaus scheinen Frauen eher bereit, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Die Frage ist also: Lassen sich Beziehungskonflikte mit nur einem Partner „therapieren“? Meine Antwort darauf ist ein klares „Kommt drauf an!“
Es hängt im Wesentlichen davon ab, was Sie erreichen wollen. Wenn Ihr Hauptziel ist, sich von Ihrem Partner verstanden zu fühlen und eine eingeschlafene Kommunikation neu zu beleben, wird es schwer. Möchten Sie hingegen in erster Linie sich selbst verstehen (z.B. warum es Ihnen einfach nicht gelingen will, mit bestimmten Verhaltensweisen Ihres Partners anders umzugehen), ist dies auch ohne Ihren Partner gut möglich.
Grundsätzlich sind auch Veränderungen in der Paarbeziehung möglich, wenn diese zunächst nur von einer Seite ausgehen. Sie kennen das Bild der „kommunizierenden Röhren“? Wenn sich einer verändert, kann der andere nicht bleiben wie er ist. Es ist nur nicht gesagt, dass sich Ihr Partner als Reaktion auf Ihre Entwicklung in der von Ihnen gewünschten Weise verändert. Möglicherweise erhalten Sie mehr Klarheit, was Ihnen gut tut und Ihrem Selbst gemäßer ist, aber die Distanz zum Partner wird dadurch größer. Das kann passieren - muss aber nicht. Vielleicht gelingt Ihnen auch mit der Lösung eigener, innerer Konflikte die Minimierung Ihrer partnerschaftlichen Konflikte. Es ist mir aber wichtig darauf hinzuweisen, dass Paarberatungen mit nur einem Partner häufiger zur Trennung führen als die „klassische“ Paartherapie.
Falls Sie sich in Ihrer derzeitigen Situation unsicher sind, ob Sie diesen Schritt wagen wollen, stehe ich Ihnen gerne für eine telefonische Klärung unter der Rufnummer 0201 / 507 847 22 zur Verfügung.
Die Liebe ist die kleine Schwester des geliebten Lebens!
(Botho Strauss)